Saisoneröffnung 2009 bei 20 Grad plus X in Valencia. Eigentlich kurzfristig ausgemacht nach unserer fulminanten Pyrenäentour 2008 vor knapp einem halben Jahr, war die Tour an sich schon länger in meinem Hinterkopf. Immerhin kannte ich die Region Valencia und die Stadt selbst, schon seit meinen Kindheitstagen. Allein die Vorstellung bei Mittelmeerklima um diese Jahreszeit Touren zu fahren, trieb mir persönlich wieder einmal eine Gänsehaut im Nackenbereich, zumal zeitgleich die alljährlich, wiederkehrenden Frühlingsfestivitäten in der Region stattfanden. Las Fallas oder Las Falles, wie man sie in Valencia sie nennt. So bot es sich dieses Mal an, den Schwerpunkt der Gesamttour nicht nur aufs Mopedfahren, sondern auch auf die kulturellen Aspekte zu setzen.
Auch dieses Mal stellte sich die natürlich wieder die Frage nach der An- und Rückfahrt. Immerhin waren von Nürnberg bis Valencia schlappe 1.800 km zu überwinden. Durch den angesetzten Termin der Fallas, sie sollten vom 12. bis zum 19.03.09 stattfinden, ergab sich auch nach und nach die Planung und der notwendige Zeitrahmen der Tour.
Wegen der An- und Rückfahrt zum DB Autozug nach Frankfurt – Neu Isenburg erübrigte sich denn auch die Fahrt mit diesem. Wir wollten keinesfalls Gefahr laufen, im März bei Schneetreiben/Kälte/Eis und gut gesalzenen Autobahnen die Fahrt zu machen. Is eh Gift für die Mopeds. Schnell war man deshalb übereingekommen eine Kombination Zugfahrzeug/Anhänger anzumieten. Um die Kosten einigermaßen im Rahmen zu halten, wollten wir auch diesmal wieder zu sechst fahren. Nachdem Martin bereits im September nach der Pyrenäentour abgesagt hatte, waren wir auf der Suche nach unserem sechsten Mann. Der konnte sich leider nicht finden, sodass schließlich das bewährte Team: Markus, Wolfi, Robert, Thomas und ich fuhren. Den Abfahrtstermin legten wir auf Samstag, den 07.03.09. Nach 2 Wochen, am Samstag, den 21.03.09 wollten wir dann wieder in Nürnberg sein.
Wolfi und ich hatten bereits am Freitagabend das Zugfahrzeug und den Anhänger bei der „Vermietstation“ der Firma TIMA übernommen, sodass der Beladung des Anhängers am Samstagnachmittag nichts mehr im Weg stand.
Vor unserer Abfahrt gegen 21.00 Uhr fand ein gemeinsames Abendessen mit unseren Familien statt.
Die Anfahrt bis nach Valencia dauerte dann insgesamt knapp 23 Stunden. Für ausreichend Verpflegung während der Pausen war gesorgt. Bereits seit dem Autobahnkreuz Orange war es merklich wärmer geworden und wir durften zum ersten Mal mediterranes Klima schnuppern. Das erste Highlight ergab sich im Angesicht der schneebedeckten Pyrenäengipfel, kurz vorm Passieren des spanisch-französichen Grenzübergangs ‚Le Perthus’ in den Pyrenäen.
Vor knapp einem halben Jahr waren wir dort noch auf unseren Mopeds unterwegs gewesen. Um diese Jahreszeit undenkbar. Gleichzeitig konnte man auch Teile der französischen Mittelmeerküste erspähen. Links das Meer, rechts schneebedeckte Gipfel. Wo gibt’s das schon?
Gegen 19.00 Uhr, bereits bei Einbruch der Dunkelheit, erreichten wir endlich unser Ziel, Valencia. Schnell wurden die Maschinen noch abgeladen und untergestellt, bevor der Tag mit einem Willkommensschmaus bei meinen Eltern zu Ende ging. Vorab waren wir übereingekommen, gleich am nächsten Tag unsere erste Tour zu fahren.
Montag, 09.03.09 Tour ‚Montes Universales’
– Saisoneröffnung 2009 –
Strahlend blauer Himmel, die Tour sollte mit einem typischen Frühstück in der Kneipe am örtlichen Pelota-Club „El Trinquete“ beginnen. 09.30 Uhr war dann Abfahrt. Die Tour führte uns dann zunächst von Vilamarxant auf der CV 380 über Pedralba durch die Orangenhaine nach Casinos. Von dort dann über Alpuente und Titaguas die CV 345 entlang in die Sierra de Javalambre. Landschaftlich schön, kurventechnisch mäßig anspruchsvoll. Der Asphalt in einigen Bereichen bedurfte der Überholung. Ab Titaguas bis Ademuz gabs dann das erste wirkliche Highlight. Die Überquerung der Turia-Schlucht und die weitere Fahrt entlang des Rio (Flusses) Turia. (Videos 1, 2, 3, 4, 5) Der Turia fließt durch Valencia und dort dann schließlich ins Mittelmeer. In Ademuz angekommen mussten wir uns dann doch dem Hungergefühl ergeben. Einem einheimischen, älteren Mofa-Fahrer, der einige Zeit in Deutschland gearbeitet hatte, bereitete es sichtlich Freude uns, als Ortsunkundige, eine gute Kneipe empfehlen zu können. So führte er uns schließlich durch die verwinkelten Gassen von Ademuz bis hoch zur Kirche und zu seiner Bar (Video 6). Nachdem ich etwas „geschäftliches“ verrichtet hatte, stellte ich fest, dass die Jungs bereits an der Bar bestellt hatten. Bis auf eine Sache passte alles. Nur mit den eingelegten Schweineschwarten kamen wir nicht ganz so klar. Dafür versöhnte uns der obligatorische Café con leche. Die folgenden 40 km entlang des Turia auf der N 330 von Ademuz nach Teruel vergingen wie „im Flug“. Praktisch kein Verkehr, langezogene Kurven mit astreinem Asphalt, ließen die Strecke leider nur zu einem kurzen Vergnügen werden.(Video 7, 8).Einzig eine „kleine Bodenwelle“ hatten bei Robert und mir dazu geführt, dass wir kurzfristig den Kontakt zur Sitzbank verloren. Ab Teruel wechselten wir auf die N 234, um in die Montes Universales und in die Sierra de Albarracin zu gelangen. Dort sollten wir dann ab Gea de Albarracin bis Frias de Albarracin, auf der A 1512, ein Kurvenbrett bekommen, das in unseren Breiten seines gleichen sucht (Video 9).
Im Bereich der Provinzgrenzen Aragon/Kastilien-La Mancha wird mit einem Monument auf den Quelle des Tajo hingewiesen.
Mit seinen knapp über 1000 km ist der Tajo der längste Fluss der Iberischen Halbinsel und mündet schließlich bei Lissabon in den Altantik. Die Überquerung des Puerto (Pass) del Cubillo (CM 2119), mit seinen knapp 1800 m, sollte dann doch eine Überraschung mit sich bringen. Links und rechts der Straße lag noch Schnee. Zudem stellten wir fest, dass der Pass gestreut worden war. Salzkristalle von der Größe von Rollsplitt lagen auf der Straße. Mit Einfahren in die Provinz Kastilien-La Mancha wurde schließlich der Asphalt wieder schlechter (Video 10). An der Abzweigung CM 2105/CM 2106 wurde ich nach knapp 300 km von den anderen überstimmt, doch nicht der CM 2105 durch die Serrania de Cuenca (Gebirgsland von Cuenca) bis nach Cuenca zu folgen. Schade, auf der Karte sah die Strasse nach Kurvenverführung aus. Aber die sollten wir ja dann bei einer späteren Tour in die entgegen gesetzte Richtung „abkriegen“. Schließlich nutzten wir dann doch die CM-2106 bis Canete, um zurück nach Vilamarxant zu kommen. Wahnsinn, wie vermeintlich abgelegene Strassen in der tiefsten spanischen Provinz beschaffen sind. Von Canete ging es dann über die CM 2250/CM 215 nach Landete und weiter über die CM 2203/CV 35 bis Lliria. Dort wurde uns von einem spanischen Klein-Gixxer-Kollegen der „Fehde-Handschuh“ hingeworfen. Er hatte es unaufgefordert „gewagt“ unsere Gruppe zu überholen. Die „Strafe“ ließen Markus und Thomas auf dem Fuße folgen, freies Jagen auf der CV 35. Auch dies endete, schließlich wartete Mama Linke bereits mit leckerem Abendessen auf. Bei dem einen oder anderen Gläschen Vino tinto ließen wir dann die knapp 500 km der Saisoneröffnungstour 2009 noch mal aufleben.
Dienstag, 10.03.09 Valencia Schnuppertour
Für diesen Tag hatten wir uns mopedfrei genommen. Es sollte nach Valencia gehen um die Stadt zu beschnuppern. Nach dem obligatorischen Frühstück gings mit der Metro von Manises, einem Vorort von Valencia, der für seine Keramik-Manufakturen bekannt ist, bis zur Metro-Station Xativa. Diese liegt direkt im Nähe der Stierkampfarena (Plaza de Toros) und dem für seine schönen Keramikarbeiten bekannten Bahnhof Estacion del Norte. An dem Tag verschafften wir uns einen groben Überblick was Valencias Innenleben zu bieten hatte.
Hier hätte eigentlich unsere Suche nach dem 'Heiligen Gral' enden können, die für uns mit der Tour 'Land der Katharer' 2006 in den Pyrenäen begann und 2008 mit dem Besuch des Klosters San Juan de la Pena und dem Castillo de Loarre, ebenfalls in den Pyrenäen, fortgesetzt werden sollte. In der valencianischen Kathedrale wird schon seit Jahrhunderten der sogenannte 'Santo Caliz' (übersetzt: Heilliger Kelch) aufbewahrt. Eine der Geschichten um den 'Santo Caliz' wäre hier zu finden. Leider bekamen wir den 'Santo Caliz' (Bild) nicht zu sehen.
Um 14.00 Uhr konnten wir dann auf der Plaza de Ayuntamiento (Platz vor dem Rathaus von Valencia) die sogenannte Mascleta miterleben. Hierbei handelt es sich um ein mindestens 5-minütiges Bodenfeuerwerk, zu dem sich tausende von Schaulustigen auf dem Platz vor dem Rathaus versammeln. Nachdem das Getöse vorbei und der Rauch verzogen war, nahmen wir noch in der Nähe der Plaza Redonda einen Café con Leche zu uns, um uns für die „stressige“ Heimfahrt mit der Metro zu stärken.
Wieder ging es nach dem Frühstück zunächst durch Orangenhaine. Diesmal jedoch in südliche Richtung. In der Hoffnung unangemeldet doch ein paar Runden auf dem Rennkurs drehen zu können, schauten wir kurz beim sogenannten Circuito de Valencia, Ricardo Tormo vorbei. Dort angekommen, sagte man uns, dass es nur über einen Club möglich sei, dort die Reifen bis zur „seitlichen“ Verschleißgrenze runterzureißen. Der Verantwortliche hatte scheinbar Erbarmen mit uns. Als er in unsere niedergeschlagenen Augen sah, ließ er uns netterweise eine halbe Stunde dem Training zu sehen. „Zu gerne hätte ich den Koffer, den Cubo, den Gixxer und El Hombre auf der Strecke liegen sehen“. Schwer konnten wir uns dann von den Jungs losreißen, die ihre Bikes und Reifen auf dem Kurs malträtierten. Aber schließlich hatten wir am Vortag mit Fritz vereinbart, mit ihm zu Mittag (spanische Mittagszeit) in Tarbena beim „Kommunisten“ (im Internet zu finden mit den Suchbegriffen Casa Pinet Tarbena) zu speisen. Fritz, der alte Haudegen, ca. 75 Jahre alt, lebte zeitweise in der Nähe Alicantes und genoss es dort auf seine alten Tage noch mal das Kurven-El-Dorado erleben zu dürfen. Kopfschüttelnd, aber gerne erinnere ich mich immer wieder daran, wie er vorletztes Jahr in Südtirol mit einem Etwas von Suzuki – ich glaube die hatte so um die 400 Kubik – wie eine verdammte Schmeißfliege an meinem GS-Arsch klebte. Und ich dachte schon, ich rieche irgendwie komisch…
Nachdem wir unsere Fahrt ab dem Circuito bis kurz vor Alcoy auf der Autovia A 7 fortsetzten, befanden wir uns auf einen Schlag im alicantinischen Hinterland. Hier folgten wir ab Benilloba der CV 70 und der CV 755 (Videos 1, 2, 3), vorbei am Stausee und Kloster von Guadalest. Eigentlich hatte ich hier einen Stopp geplant, um die grandiose Kulisse des in die wunderschöne Berglandschaft eingebetteten Stausees mit dem in schwindelerregenden Höhen gebauten Kloster mitzunehmen. Aber meine Mitfahrer hatten sich wahrscheinlich unbewusst bereits dafür entschieden, ihre meditative Kurvenhatz zu perfektionieren. Ignoranten! Da befanden uns bereits mitten in der Sierra Aitana, die Robert und ich 2007, als wir Fritz schon einmal besucht hatten, durchstreiften. Gerade noch bekamen wir bei La Nucia die Kurve um auf der CV 760 nach Altea, welches direkt an der Mittelmeerküste liegt, zu kommen.
Horrorvorstellung, wenn wir statt dessen nach Callosa d’en Sarria die CV 715 bis Benidorm gefahren wären. Sicherlich geil zum Abfeiern, aber was hätte Benidorm letztendlich mit Mopedfahrn oder dem ursprünglichen Spanien zu tun? Na gut, zurück zur Tour. Altea war schließlich touristisch auch jahrelang geschädigt auch nicht mehr die Augenweide. Aber ein klein wenig hatte sich die Küstenstraße von ihrem alten Scharm doch noch bewahrt. Die Zeit gebot zur Eile, immerhin hatten wir ja mit Fritz ein Mittagessen vereinbart. Leider kam es nicht dazu. Einerseits lag es wohl an einem Kommunikationsproblem, andererseits war der „Kommunist“ wegen Ruhetag geschlossen. Verfault! Gerade dieses Event hätte ich mit den anderen gerne geteilt. Schließlich war es immerhin schon knapp 13 Jahre her, dass ich den „einhändigen Banditen“ besucht hatte und die in seinem Hause angebotenen valencianischen Leckereien genießen durfte. Viva la Revolución! Eigentlich war auch noch ein Abstecher zum Peñon d'Ifach (val. Penyal d’Ifach)geplant. Aufgrund des Zeitmangels sollten wir dann wieder einmal nur an der „Oberfläche kratzen“.Aber irgendwelche Ziele sollte man ja auch noch vor Augen haben. Abgesehen davon gab es ja in Tarbena auch noch andere Restaurantes in denen man sich als Mopedfahrer vorzüglich verköstigen konnte und beim Fahren Aussichten, die einen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Allein die Show des Kommunisten….lassen wir das.
Und zurück zum Fahren:
Wohlgenährt gings ab Tarbena auf der CV 715 über den Coll de Rates nach Orba und von dort und schließlich nach Pego (Video 4, 5, 6, 7, 8).
Abriss Coll de Rates: Die alten Steinleitplanken bei der Auf- und Abfahrt riefen schon einen gewissen Nervenkitzel hervor. Hier durchaus vergleichbar mit der Sierra del Cadí in den Pyrenäen, gelingt der Spagat zwischen perfektem Asphalt und gefahrgeneigtem Touren nur mühevoll. Der Asphalt in der Sierra Aitana zeigte sich hier nicht unbedingt griffig. Insofern stellte sich uns auch die Frage, warum verschiedene Motorradmarken, ihre neuen Modelle in dem Bereich „treiben“ und dies auch noch in diversen Insidergazetten, als ultimatives Event propagieren. Klar, da geht’s ja nicht ums Touren aber ehrlich, von Tarbena über den Coll de Rates bis nach Orba sinds knappe 20 Kilometer. Aussagekraft über das Fahrverhalten eines neuen Superbikes/-motos kann man da selbst entscheiden. Provokant gesagt wird’s wohl zum Fotoshooting reichen. Wer schließlich berechtigterweise den Verkaufszahlen Tribut zu zollen hat, der findet hier tatsächlich „die Kombination“ und stellt dies auch so dar. Aber, da gäbe es auch noch andere Sachen. Wir hätten da noch so einige Empfehlungen anzubieten.
Trotzdem gilt auch hier: Kritik ist nicht alles, selber (er)fahren schon.
Über die in ihrem weiteren Verlauf anspruchsvolle CV 700 (Video 9, 10, 11, 12, 13), sollten wir dann schließlich nach Muro zurück in Richtung der Autovia A 7 und dann schließlich zurück nach Hause in Mamas Schoß gelangen. Insgesamt lässt sich über die Tour folgendes feststellen:
Kurven und Landschaft grandios, allein an den Straßenverhältnissen wären noch zu feilen. Das EU-Sponsoring ist im alicantinischen Hinterland noch nicht so richtig angekommen. Der „Alte“ Fritz könnte sicherlich noch weitaus mehr darüber berichten . . .
Donnerstag, 12.03.09 Gnade des Frühlingserwachens
"Besuch eines Aquariums"
Valencia, 22 Grad, leichter Wind, die Frisur passt. Bis auf den „Haarspitzenkatarrh“ vom Vorabenden, ist alles an seinem Platz, auch der Blumenkohl, der sich Gehirn nennt, ist in der Dose geblieben! Zumindest ein Großteil davon.
Dort, im Südosten von Valencia, sind seit 1991 im ehemaligen Flussbett des Turia, ziemlich futuristische Gebäude entstanden.
Mama Linke war auch mit von der Partie. Unser heutiger Themenschwerpunkt, das Oceanogràfic. Laut Werbung sollte man hier 2 der 5 Weltmeere an einem Tag erkunden können. Die einzelnen Eindrücke werde ich hier in Kurzform nicht wiedergeben können. Zuviel der Eindrücke, mit einem Wort: Unglaublich! Bei der Fülle der Fotos, die dieser Tag hervorbrachte, tat es wirklich weh, das eine oder andere weglassen zu müssen.
Danach begutachtete man am Hafen das Startfeld der Formel 1. Die ziehen tatsächlich ein Rennen der Formel 1 in der Stadt auf?! Unsere Kumpels mit dem kleinen Hund und dem Hinkelstein würden sagen:
Die spinnen, die Valencianos!
Schließlich fand der Ausflug sein Ende an Valencias Strandpromende 'Las Arenas'
Freitag, 13.03.09 Tour Valencia-Nord
Serra de Espadà Teil 1
An diesem Morgen sollte es in den Norden der Provinz Valencia gehen. Genauer führte uns die Route zunächst wieder über die CV-370 und die CV-380 in Richtung Casinos und von dort dann auf die CV-245 nach Segorbe. Die Strecke mit knapp über 40 km eigentlich nur durch einen Ort (Alcublas) unterbrochen, ist gespickt mit Kurven. Also war wieder mal freies Fahren bis Segorbe angesagt (Videos 1, 2, 3).
Ab Segorbe sollte es über die CV-200 bis Ain und von dort dann über die CV-223 nach Onda gehen. Die CV-200 zu finden gestaltete sich zunächst etwas schwierig. Schließlich entpuppte sich die Strecke dann selbst als landschaftliches Kleinod (Video 4, 5, 6).
Asphalttechnisch bewegt man sich abwechselnd zwischen Schotter und eher schlechtem Belag, was der Fahrfreude jedoch keinen Abbruch tat. Aber dann, ab Ain, der „Männertraum“ in Asphalt: Die frisch aufgezogene und eingefahrene CV-223 nach Onda. Bis Alcudia de Veo kurze, enge Kurven und dann zum locker Abschwingen bis Onda die langgezogenen, schnellen Dinger (Video 7).
Scheinbar war der Koffer noch etwas zu beschwingt als er bei der Pause am Ortseingang von Onda seine Kuh „zum Schlafen“ mal kurz auf den Boden abgelegt hatte. Gut, dass nicht allzu viel passiert ist, so dass es nach Onda weiter auf der CV-20 in Richtung des Stausees Embassament de Arenós gehen konnte (Video 8). Was die ersten ca. 20 km auf der Strecke ziemlich langweilig begann, sollte sich im weiteren Verlauf bis zur Provinzgrenze Valencia/Aragonien als Korkenzieher herausstellen. Eine gedrehte Windung geschraubt nach der anderen. Zunächst durch schluchtartig sich auftürmende Felswände die sich dann öffneten, gipfelte die Fahrt schließlich entlang des Stausees mit einzigartigen Ausblicken auf diesen (Video 9).
Das i-Tüpfelchen, Mittagessen an einer Seeterrasse mit Abschluss – Café con leche blieb uns leider verwehrt.
So entschlossen wir uns ab Olba in Richtung der Autovia A-23 zu fahren. Die Strecke (Bezeichnung TEV 2001) ab der Provinzgrenze ist asphaltmäßig nicht zu empfehlen. Mindestens 50 Jahre von Eselskarren malträtiert, merkte man der Strecke deutlich an. Schließlich zog uns der Hunger in eine üble Spelunke an der N-234. Die Details erspare ich mir und euch. Der Hunger trieb es trotzdem rein.
Über die N-234 gelangten wir schließlich auf die A-1514 Richtung Manzanera. Die Strecke, die ich bereits letzten Dezember während meines Kurzurlaubes bei meinen Eltern erkundet hatte. Auf den knapp 40 km kann man es „richtig schön laufen lassen“ (Video 10, 11). Auf der kurzen CV-355 zwischen Losilla de Aras und Aras de los Olmos meint man ins Paradies zu fahren. Eine Ebene zu durchfahren, in der links und rechts die Mandelbäume in voller Blüte und Duft stehen, lässt sogar den härtesten Biker weich werden.
Ab Aras de los Olmos folgten wir wieder der uns bereits bekannten CV-35 bis wir schließlich als Abschluß unserer 300 km Tour in unserer Kneippe in Vilamarxant einkehrten.
Samstag, 14.03.2009 "Generation 68"
Es war wieder mal ein fahrfreier Tag.
Dieses Mal allerdings auch aus einem besonderen Anlass: Mein alter Herr hatte Geburtstag. Wie jedes Jahr wurde dies stilecht gefeiert. Diesmal fiel die Feierlichkeit auch wegen unserer Anwesenheit größer aus. Das Festtagsmenu bestand aus landesüblichen Leckereien (Tapas) und als Hauptgang, wie hätte es auch anders sein sollen eine echt valencianische Paella. Zum Abschluss des großen Fressens Obst und/oder Café, Café mit…gute Nacht.
Sonntag, 15.03.2009 Tour Cuenca
Oh Mann, gings mir an dem Tag „gut“!. Hatte wohl irgendetwas nicht vertragen. Wir kamen deshalb etwas später in die Gänge. Die Entscheidung war am gestrigen Tag auf eine Tour nach Cuenca, zu den sogenannten Casas colgadas (hängende Häuser) gefallen. Cuencas mittelalterliche Altstadt wurde auf einem Felsplateau errichtet. Wegen Platzmangel befinden sich die Häuser direkt an den steil abfallende Felskanten der umgebenden Schluchten, sodass der Eindruck von hängenden Häusern entsteht.
Zunächst aber war da die Anfahrt. Die gewählte Strecke führte uns erstmal direkt zur Autovia A 3 Valencia - Madrid in Richtung Madrid. Die A 3 erklimmt im Bereich ab Utiel die südliche kastilische Hochebene (Meseta) und gibt dort teilweise atemberaubende Blicke auf die Ebene frei. Wir verließen die A 3 im Bereich der Provinzgrenze Valencia/Kastilien-La Mancha um über die CM 211 und schließlich die N 320 nach Cuenca zu gelangen. Das auf und ab auf der, in die beiden Stauseen Embalse de Conteras und Embalse Alarcòn eingebeteten Hochebene ermöglicht auf der CM 211, teilweise eine brutale Fernsicht. In der Horizontalen lässt die Strecke allerdings wegen Kurvenmangel kaum Spaß aufkommen (Video 1). Aber auch das ging vorüber.
Cuenca dagegen war eine Perle. Bei den herabhängenden Häusern hatte man tatsächlich den Eindruck, als würden sie jeden Moment die Felswände hinunter purzeln. Die werden sich schon noch ein wenig da oben halten, hoffte ich zumindest.
Eine Umfahrung der Stadt auf der CU 914, zunächst durch die Schlucht und dann hinauf aufs Hochplateau ließen wir uns nicht nehmen und konnten so Cuenca auch noch aus der Ferne bewundern (Video 2, 3).
Die CU-914 führte uns dann schließlich direkt in die Altstadt von Cuenca zurück, wo wir beschlossen hatten, Mittag zu machen. Leider stellte sich heraus, dass die Durchfahrt der Stadt wegen einer Großbaustelle nicht möglich war. So wurden wir eh wir uns versahen durch Umleitungen über kleinste Gässchen wieder aus der Stadt hinaus geleitet (Video 4).
Spannend wars schon, aber kulinarisch gingen wir wieder einmal leer aus. Ach was solls! Dann fahren wir halt noch ein Stück. Weiter gings über die CM 2105 (Video 5) zur Schlucht des Teufels (Garganta del Diablo). Wow! Was für ein Kurvenritt durch die Serrania de Cuenca (Bergland von Cuenca)! Vorbei am Stausee von Toba fuhren wir entgegen der Strecke, die ich gerne schon am 09.03.09 in Richtung Cuenca gefahren wäre (Video 6, 7). Da wurde ich ja von den anderen Sesselpupsern überstimmt. Macht nix, sind ja jetzt gefahren. Letztendlich führte uns die weitere Tour wieder durch die Montes Universales (Video 8, 9) zurück in Richtung Teruel. Also ein kleines Teilstück genau entgegengesetzt der Tour vom 09.03.09. Traumhaft. Wir passierten den Puerto del Cubillo bevor wir uns entschlossen in Albarracín doch noch einen Café con leche zu uns zu nehmen. Wir entschieden da, ganz unspektakulär ein Stück über die Autovia A 23 zurück in Richtung Heimat zu fahren.
Schließlich verließen wir ab Segorbe wieder die A 23. Wir hatten da auf der Michelin Karte für die Provinz Valencia die kleine Nebenstrecke CV 25 über Olocau ausgemacht. Gut, dass wir sie nicht übersehen haben. Auf der Karte eher unscheinbar, hatten uns wohl einige kleine Windungen stutzig gemacht. So durften wir bei der realen Vorstellung der Strecke wieder einmal erkennen, wie schön doch auch solche kleinen, kurvenreichen Strecken geteert sein konnten (Video 10). Nach unserer Rückkehr ließen wir die Straßenbaubehörde der Provinz Valencia hochleben.
Montag, 16.03.2009 Stadt der Künste und der Wissenschaften/Port Saplaya
Unseren tourfreien Tag, sollten wir wieder in der Stadt der Künste und der Wissenschaften verbringen. Wie bereits erwähnt, wurden im ehemaligen Flussbett des Turia seit 1991 im Südosten Valencias ziemlich außergewöhnliche Gebäude errichtet.
Im Einzelnen handelt es sich dabei um das Museum der Wissenschaften Prinz Felipe, das „Hemisfèric“, das „Umbracle“, der „Palau de les Arts Reina Sofía“ und das von uns am 12.03.09 besuchte „Oceanogràfic“
Leider kann ich euch hier nur Teilansichten wiedergeben.
Links im Vordergrund das Hemisfèric; im Hintergrund links das Museum der Wissenschaften Prinz Felipe; im Vordergrund rechts, das Umbracle mit dem darunter liegenden Parkhaus.
Links der Palau de les Arts Reina Sofia und rechts das Hemisfèric:
Nachdem das ganze Areal begangen worden war und ausreichend Fotos aus verschiedenen Perspektiven geschossen worden waren, nahm man noch den obligatorischen Café con leche im Café des Prinz Felipe Museums zu sich und ließ dabei ausreichend Zeit verstreichen. Man war ja schließlich im Urlaub.
Ein wenig shoppen, im gegenüberliegenden Einkaufszentrum “El Saler” war auch noch drin. Schließlich wollten wir uns für das selbst zuzubereitende Abendessen versorgen.
Robert zeigte uns dann auch noch, dass er nicht nur seine GS beherrschte, sondern auch wie er als Familienvater mit anderen Spielgeräten umzugehen wußte.
Nachdem wir immer noch nicht genug vom Relaxen hatten, fuhren wir auch noch nach Port Saplaya. Der Vorort von Valencia wurde mit einem eigenen Bootshafen angelegt. Dieser Hafen befindet sich mitten in der großzügig, angelegten Wohnanlage.
Auf der Terrasse des Restaurants genossen wir unsere Getränke bis fast zum Sonnenuntergang.
Schließlich fuhren wir zurück nach Hause um das Abendessen zuzubereiten.Auch so kann man seinen Motorradurlaub verbringen.
Dienstag, 17.03.2009 Valencia - tiefe Einblicke
Frühstück im Mercado central (Hauptmarkt)/“La Ofrenda“/Corrida
Hallo?! Was geht ab?! Wir hatten schon unseren zweiten Urlaubstag hintereinander ohne Erkundung mit dem Moped. Au weia! Hoffentlich flacht die Sache zum Ende hin nicht doch noch ab. Aber wie bereits in der Überschrift zu diesem Tag angedeutet: Man war nur manchmal gezwungen an der Oberfläche zu kratzen, aber dieser Tag sollte tatsächlich anders werden, auch ohne Motorradtour.
Da machte es auch nichts aus, dass man trotz Urlaub an gewisse, weil feststehende Termine gebunden ist. Ein solcher Termin ist die sogenannte Ofrenda. Zur Erklärung der Ofrenda später, lasst uns zunächst chronologisch beginnen:
Ich hatte bei allen unseren vorherigen Touren in Spanien mit den Jungs darüber „philosophiert“, dass man aufgrund der Zeit und der Landeskenntnisse größtenteils „an der Oberfläche kratzen“ würde. Sie sahen das freilich nicht so. Beide Meinungen hatten, wie immer, ihre Berechtigung. Bei der Planung der Gesamttour war ich einerseits froh an gewisse Termine gebunden zu sein, andererseits…
Na gut, jetzt geht’s doch ins Eingemachte. Will heißen: Frühstück in der Bar des Mercado central ist Pflicht (Insidertipp: Montags ist ein schlechter Tag). Diesmal waren wir zu siebt.
Hier kann man den Tag im typisch, spanischen Stil beginnen, also im Stehen, die landestypischen Sachen an der Bar genießen. „Nebenbei“ kann man sich auch noch den Mercado central mit seinen Ständen ansehen, was sich wirklich lohnt.
Gegen 14.00 Uhr ging es dann zum zweiten Mal auf den Plaza de Ayuntamiento, oder wie er nach wiederholter Umbenennung hieß, Plaza de Espana, und zwar auf die Mascleta. Das Bodenfeuerwerk, das während den Fallas täglich um 14.00 Uhr stattfand und mit jedem weiteren Tag der Fallas, länger ausfiel. Wir hatten davon schon einen Eindruck bei unserer Schnuppertour am 10.03. bekommen. Robert zeigte sich bei der sogenannten Schlussoffensive ziemlich begeistert. Die Fallera mayor (wörtlich die erste Dame der Fallas), die amtierende Fallas-Königin, in etwa vergleichbar mit einer fränkischen Weinkönigin, haben wir auch noch begutachten können. Sie ist bei jedem Tagesfeuerwerk auf dem Rathausbalkon von Valencia mit ihrem Hofstaat zu sehen.
Schließlich erwarteten wir die sogenannte Ofrenda. Die Ofrenda könnte man als Parade der Fallasvereine Valencias bezeichnen. Wörtlich übersetzt meint die Ofrenda, die Darbringung. Darunter ist folgendes zu verstehen: Sämtliche Fallas-Vereine Valencias, veranstalten über 2 Tage hinweg eine Art Parade über die Calle (Straße) San Vicente Martir zum Platz vor der Kathedrale.
Eigens zur Osterprozession wird hier ein Holzgestell aufgebaut, welches die Jungfrau der Schutzlosen (Virgen de los Desamparados) darstellt. Nach einem genau festgelegten Zeitplan marschieren nun die Mitglieder der Vereine, Frauen, Kinder und Männer in der traditionellen, valencianischen Tracht zur Kathedrale und übergeben ihre mitgebrachten Blumensträuße Helfern, die ihrerseits damit das Holzgestell schmücken. Mit der Zeit entsteht so die Gestalt der Jungfrau aus Blumen.
Wolfi, Robert und ich ließen schließlich Thomas und Markus bei der Ofrenda, um uns zur Corrida aufzumachen. Gegen 18.00 Uhr sollte das zweifelhafte „Spektakel“ losgehen.
Zum Ende unseres "Ausfluges" waren wir uns einig, dass wir dieses Mal nicht nur an der sogenannten Oberfläche gekratzt hatten. An diesem Tag waren wir tiemlich tief in die spanische, besser gesagt, valencianische Kultur eingetaucht.
Mittwoch, 18.03.09 Abschlußtour Valencia
Serra de Espadà Teil 2
Irgendwie hatten wir von der Serra de Espadà noch nicht wirklich genug. So entschlossen wir uns einige der Strecken mal in die andere Richtung zu fahren. An dem Morgen machten wir uns nur zu viert auf den Weg, Wolfi hatte anderes vor.
Zunächst verließen wir Lliria in Richtung um es auf der CV 25 über Marines und Gàtova nach Segorbe laufen zu lassen. Kurven, Kurven und noch mal Kurven (Video 1, 2, 3) Ab Segorbe fuhren wir wieder ein Stück der Autovia A 23 in Richtung Teruel, um diese dann bei Barracas zu verlassen. Ich hatte beim Kartenstudium einen Ort mit Namen ‚El Toro’ gefunden. Dieser Ort durfte natürlich in meinem Sammelsurium seltsamer Ortsnamen, in dem sich bereits ‚Condom’ (in Südfrankreich) und ‚Orgaz’ (bei Toledo) befanden, nicht fehlen. Welche Überraschung als wir den Ortseingang erreichten. Hier befand sich ein Bauernhof für die Aufzucht von Kampfstieren und am Ortsschild selbst ein Stier-Denkmal. Obligatorisch, einige Fotos mit dem „gezähmten Biest“ zu schießen.
Weiter ging die Tour über die CV 207 (Video 4, 5) bis zum Stausee, Embassament del Arenós, und von dort über die CV 20 in Richtung Onda (Video 6). Zwischendurch gabs ein äußerst günstiges Mittagsmenu in Montanejos. Den im Menu beinhalteten Café con leche nahmen wir auf der Terrasse des Lokals ein. Es gibt schon Momente, da "verflucht" man, dass man weiter muss. Es half nix, wir mussten ja auch noch die schrecklich, kurvenreiche CV 20 bis Onda hinter uns bringen (Video 7, 8). Auf der waren wir ja schon bei der Tour am 13.03. in die andere Richtung gefahren. Ich kann euch verraten, die Kurven werden in diese Richtung „nicht schlechter“. Das gleiche galt im Anschluss für die Strecke von Onda nach Ain (Video 9).
Ab da nahmen wir dann die CV 223 und die CV-219 über Eslida. Es gibt doch immer wieder Überraschungen. Diese hier war etwas außergewöhnlich und befand sich auf der CV-223 zwischen Aín und Eslida. Bei der Ausfahrt aus einem Tunnel sollte uns der Eindruck nicht täuschen, dass uns das Teil nach einem 360 Grad Bogen wieder ausgespuckt hatte. Auch sonst war die Strecke eine absolute Überraschung. Weder Fahrbahnbeschaffenheit noch Landschaft, noch Kurven ließen irgendwelche Wünsche offen (Video 10, 11). Leider wars dann aber auch schon vorbei, als wir wieder auf die A 23 trafen. Ein kurzes Stück noch zum Abschwingen, bei Serra (CV 310) und das wars dann erstmal mit dem Mopedfahrn in Valencia.
Alles in allem, trotz der nur knapp über 250 km, eine würdige Abschlusstour.
Donnerstag, 19.03.09 Josefstag/Feiertag - das Ende der Fallas 2009
Fisch-Spezialtitäten in El Palmar, Ausblicke in Cullera, La Nit de la Cremá (Nacht der Verbrennung)
Wieder gab es einen feststehenden Termin. Der 19.03.09 war in Spanien und somit auch in Valencia ein Feiertag. Zu diesem Tag hatte ich bereits in El Palmar Plätze reservieren lassen. El Palmar ist ein Ortsteil von Valencia, direkt in der Huerta von Valencia (Gemüsegarten von Valencia) und dort am Ufer des Albufera See gelegen. Der See stellt wieder eine ökologische Besonderheit dar. Es handelt sich um eine Salzwasserlagune die mehrere Verbindungen zum Mittelmeer hat. Die Regierung von Valencia hat den See 1986 zum Naturpark erklärt.
Lange Erklärung kurzer Sinn unserer Besuches: Man kann dort zu einigermaßen moderaten Preisen, die Fischkarte rauf und runter essen. Dies nahm natürlich ein wenig Zeit in Anspruch. Bevor wir weiter nach Cullera (Cullera im Wikipedia) fuhren, gabs für unsere Schleckermäuler in Mareny de San Lorenzo noch die Möglichkeit sich mit ausreichend Blätterteiggebäck in sämtlichen Variationen zu versorgen. Am frühen Abend fuhren wir dann noch nach Cullera weiter, um dort auf der Burg den Ausblick aufs Mittelmeer und die Umgebung,
und schließlich auch noch den Sonnenuntergang zu erleben.
Wars das?! Noch nicht ganz. Schließlich stand noch die sog. „Nit de la Cremá“ (valencianisch für Nacht der Verbrennung) aus. Die Nacht der Verbrennung der Fallas Figuren (Ninots) markiert das Ende der Fallas immer in der Nacht vom 19. auf den 20. März. Hierbei werden die bei der Plantá (Errichtung/Aufbauen der Fallas-Figuren) aufgestellten Figuren dem Feuer übergeben. Der Brauch soll aus dem 18. Jahrhundert stammen, wobei die Ursprünge des Brauchs heute nicht geklärt sind.
Nachdem wir den ganzen Tag mit den Vorbereitungen zur Abfahrt beschäftigt waren, entschlossen uns für die Verbrennung der beiden Figuren in Vilamarxant. Wolfi und Markus blieben zu Hause, so zogen mein Vater, Robert, Thomas und ich los.
Gegen 02.00 Uhr begann dann das Spektakel endlich. Da die Figuren teilweise so nah an den Hauswänden standen, hatte die örtliche Feuerwehr und Anwohner alle Hände voll zu tun, ein Übergreifen der Flammen auf die Häuser zu verhindern.
Nachdem die Figuren verbrannt waren, gabs nochmal ein Feuerwerk. Völlig übermüdet machten wir uns danach auch auf den Weg nach Hause.
Freitag/Samstag, 20./21.03.2009 Wir fahren nach Hause
Valencia – Nürnberg „Nonstop“
Was wäre unsere Fallas-Tour ohne würdigen, kulinarischen Abschluss gewesen? Kurz vor unserer Abfahrt hatte Mama noch mal „ein Bricket aufgelegt“. Zur Stärkung für die Rückfahrt wartete sie mit einer originalen Nudelpaella (Fideuà) auf.
Das Ding war schnell verdrückt, denn wir wollten los. Vorbei ist vorbei und wenn man gedanklich eh schon zu Hause ist, dann solls auch möglichst schnell gehen. Immerhin wurden wir zu Hause erwartet.
Über die Rückfahrt als solche gibt es wenig zu berichten. Na gut, es waren wieder knapp 1.800 km in knapp 24 Stunden ohne größere Zwischen- bzw. Ausfälle.
Man war dann froh wieder in Nürnberg angekommen zu sein. Natürlich sah man mit einer Träne im Auge den vergangenen 14 Tagen hinterher. Aber es soll ja nicht unsere letzte Tour gewesen sein.
Fazit
Wieder einmal ging eine Tour zu Ende, die für sich gesehen an außergewöhnlichen Erlebnissen nicht zu toppen war. Wie ich bereits nach unserer Pyrenäentour 2008 geschrieben hatte, es wäre mühselig die Touren zu vergleichen. Für die Kombination mit den Schwerpunkten Kultur und Motorradfahren, war Valencia zu der Jahreszeit ideal. Besser geht’s kaum. Wenn man den Punkt Motorradfahren speziell beleuchtet, kann die Region Valencia sicherlich nicht ganz mit den Pyrenäen mithalten. Ich denke trotzdem gäbe es für uns auch in dieser Richtung noch einiges zu entdecken. Schließlich sind wir auch diesmal Strecken gefahren, die ich so nicht in der Planung hatte und die in den einschlägigen Karten so auch nicht herauskamen. Aber, die Mischung machts. Gerade im Punkt Planung bleibt auch diesmal wieder festzustellen, dass wir einiges nicht machen konnten. Also bleibt da noch was. Die Planung der Tour an sich war diesmal auch aufwendiger. Ich hatte versucht die feststehenden Events mit den Motorradtouren zu kombinieren.
Die Stimmung insgesamt gesehen war wieder einmal sehr gut. Na klar hats da und dort mal „gezwickt“. Aber man darf nicht vergessen, dass man sich ja dieses Mal zwei Wochen auf der Pelle gesessen war. Insofern mein Dank an meine Mitfahrer Markus, Thomas, Wolfi und Robert.
Mit euch immer!
Bleibt abschließend als Ausblick zunächst die jetzt anstehende Tour Pyrenäenkratzer 2009. Eindeutiger Schwerpunkt: Fahren, Fahren, Fahren. Von den Pyrenäen durch die Schluchten des Tarn und der Ardèche, dem Cevennen Nationalpark, über Teile der Provence, dem Großen Canyon von Verdon, den franz. Westalpen mit den höchsten Alpenpässen ‚la Bonette’ (2802m), ‚Restefond’ (2678m), ‚Izoard’ (2360m), ‚Galibier’ (2446m), ‚Iseran’ (2770m) und schließlich den Vogesen zurück nach Nürnberg.
Als Ausblick wäre noch zu erwähnen, dass bereits eine weitere Tour in der Art Valencia in Planung ist. Da soll dann Andalusien unter „unsere Räder kommen“. Aber bis dahin ist es noch ein wenig Zeit. Mal sehen, wo es uns hintreibt...
Al-Andalus, wir kommen!
Tournachlese:
Fast 4 Jahre nach unserer Valencia-Tour finde ich diese Homepage-Resonanz